Reisebericht
Für den 17. August 2022
hatte unser Mitglied des Erweiterten Vorstandes Wolfgang Mayer eine
Tagesfahrt nach Rosenau mit jede Menge Höhepunkten organisiert. Die
eigentliche Arbeit hatte er schon vor gut zwei Jahren. Leider kam Corona
dazwischen. Nach der 2020 und 2021 abgesagten Fahrt wurde es 2022 ernst
und er konnte mit der Neuplanung beginnen. Der Termin 2022 war dank des
jetzigen Heimleiters und ehemaligem Betriebsratsmitglied des Bergwerkes
AV Frank Zielinski kein Problem. Schnell war der 17. August 2022 für die
Fahrt ausgesucht.
Da wir mit eigenen
Mitgliedern nicht mehr in der Lage sind, einen kompletten Bus mit 48
Teilnehmern zu füllen, sind wir, wie schon in der Vergangenheit, eine
Kooperation mit dem TuS 09 Oer-Erkenschwick eingegangen und konnten so
16 Teilnehmer des TuS 09 als zusätzliche Gäste begrüßen.
Für die Aufnahme der
Teilnehmer aus Oer-Erkenschwick hatten wir eine zusätzliche Haltestelle
in Oer-Erkenschwick eingerichtet. Durch die in der letzten Zeit sehr
angespannte Verkehrslage Richtung Süden hatte uns unser Busunternehmer
zudem noch einen 30-minütigen Puffer empfohlen. So ging es für Einige
schon um 7.00 Uhr von AV 3/7 und für Andere erst um 08.00 Uhr von
Recklinghausen los.
Unsere erste Station,
das Erholungswerk Heinrich-Imbusch-Haus, ein Erholungsheim für ehemalige
Werktätige, die als langjährige Gewerkschaftsmitglieder hier die
Möglichkeit haben, zweimal in den Genuss von jeweils 10 Tagen
kostenlosen Erholungsurlaub inclusive einer organisierten Freizeit zu
kommen. Das Heim liegt im Siebengebirge neben dem Drachenfels und dem
Petersberg. Nach der Begrüßung durch Frank Zielenski wurden wir im
Speisesaal des Hauses sehr gut beköstigt. Nach dem Essen gönnten sich
Einige auf der sonnigen Terrasse ein kühles Bier, die Anderen nahmen an
der Führung durch das Erholungsheim teil. Die Ausstattung und die vielen
zusätzlichen Möglichkeiten sind einfach perfekt.
Gegen 13.30 war dann
wieder unser Busfahrer gefragt. Nach einem filmreifen Aufstieg, so kann
man die Fahrt durch die schmalen Wege zum Heim, welche eigentlich für
den Verkehr gesperrt sind, nur nennen, ging es dann wieder hinab. Und,
genau wie versprochen endetet unser Abstieg bzw. unsere Abfahrt mit dem
Bus genau neben der Auffahrt zum Petersberg.
Der Petersberg ist ein
absolutes Highlight in der deutschen Geschichte. Besiedelt wurde er
schon 3500 Jahre vor Christus. Das 1892 eröffnete Hotel Petersberg wurde
1911 durch die Familie Mühlens, die durch „4711 – echt Kölnisch Wasser“
zu den wohlhabenden Familien in der Gegend gehört, ersteigert. 1912 bis
1914 entstand das Kurhotel Petersberg und bekam durch Umbauten in den
nächsten Jahren ihr heutiges Aussehen. Die Familie betreibt am Fuße des
Berges auch heute noch ein großes Gestüt. 1954 verhandelte Konrad
Adenauer hier mit den Alliierten das Petersberger Abkommen und seit
dieser Zeit war es lange Zeit das Gästehaus der Bundesrepublik
Deutschlands. Heute befindet sich in den Räumlichkeiten das
Steigenberger Grandhotel. Gelegentlich finden dort immer noch
hochrangige Staatstreffen und Verhandlungen des Weltgeschehen statt.
Nicht zuletzt wurde es durch die Hochzeit von Michael Schumacher ein
Hochzeitsplatz für sehr gut betuchte Paare.
Auf unsere Gruppe
warteten am Hotel schon die zwei Gästeführerinnen und nachdem sie die
Gruppe geteilt hatten ging es auch direkt ins aller Heiligste. Die
bekanntesten Verhandlungsräume aus denen immer wieder Presseberichte und
Fotos von Verhandlungserfolgen abgelichtet wurden. Besonders bekannt ist
das Kaminzimmer, das Restaurant mit dem Blick auf den Drachenfels und
die Rotunde, von der aus man über eine große Treppe zum Ballsaal kommt.
Natürlich sollte man diese besondere Treppe auch besonders hinab gehen
und die Damen sollten schweben !!!
Nicht zuletzt wurden
uns die Rituale und Formalitäten eines Empfanges bzw. Staatsempfanges
erklärt. Es kann schon sehr anstrengend sein, wenn man als Gastgeber
teilweise mehrere Stunden lang den geladenen Gästen die Hände schütteln
muss. Aber wir sind ja auch nicht irgendwo sondern auf dem Petersberg,
der Nr. 1 in Deutschland.
Nach einer Erfrischung
am Bus und unserem obligatorischen Gruppenfoto machten wir uns gegen
15.30 Uhr auf den Weg nach Bonn. Dort erwarteten uns am "Haus der
Geschichte der Bundesrepublik Deutschland" ebenfalls zwei Führungen.
Ausgestattet mit jeweils einem Empfänger und einer Hörmuschel konnte man
so den dialog-orientierten Führungen unsere zwei Museumsführer lauschen,
auch wenn man mal gerade nicht in Hörweite war oder sich anderen
interessanten Exponaten der Ausstellung widmete. Angefangen nach
Kriegsende und den Trümmerfrauen, dem Kalten Krieg, dem Mauerbau, der
Wiedervereinigung bis hin zum aktuellen Flüchtlingsaufkommen informiert
die Ausstellung die Besucher. Natürlich ist das ein Stoff den man nicht
in 1,5 h wiedergeben sondern nur grob anreißen kann. Jedem fielen hier
an so mancher Stelle auch persönliche Erlebnisse und Erfahrungen ein und
gerade das weckte Erinnerungen. So konnten wir gegen 18.00 Uhr mit
unserem Bus wieder die Heimreise antreten.
In der Nähe von
Solingen wurden noch Monika und Peter Bölling abgesetzt, die wir auf der
Hinreise auch dort aufgenommen hatten und die an den entsprechenden
Pausen für eine kleine gekühlte Erfrischung in Form einer Sektflasche
gesorgt haben. Dafür herzlichen Dank.
Gegen 21.00Uhr wurden
dann auch die letzten Teilnehmer wieder am Parkplatz AV 3/7 abgesetzt.
Eine lange Tagesfahrt
ging bei wunderschönem Wetter, und man muss sagen, ohne jegliche
Probleme, nicht zuletzt durch die hervorragende Planung von Wolfgang
Mayer, zu Ende.
Ihm gebührt dafür ein
besondere Dank der natürlich auch an Frank Zielinski vom
Heinrich-Imbusch-Haus geht, an die Gästeführerinnen im Steigenberger
Grandhotel und die zwei Museumsführer vom Haus der Geschichte. Ein
besonderer Dank gilt unserem Busfahrer, dem Seniorchef vom
GBB-Omnibussbetrieb, der uns sicher wieder zuhause abgeliefert hat.
Etwas traurig ist in
diesem Zusammenhang die Preisentwicklung bei Reisebussen zu sehen. Vor
Jahren lagen wir mal bei 450,- €/d, dann bei 600,- €/d, 2020 hätten wir
diese Busfahrt noch für 900,- €/d bekommen, jetzt mussten wir auch
durch die Reduzierung des Busbestandes durch Corona und nicht zuletzt
durch die aktuellen stark gestiegenen Dieselpreise einen Tagespreis von
1150,-€ für den Bus aufbringen. Selbst bei vollen 48 Teilnehmer sind das
ca. 24 € / Teilnehmer nur für den Bus. Solche Beträge sind natürlich für
jeden Verein eine Herausforderung.
Unsere nächste Busfahrt
ist für den 11. Dezember 2022 geplant. Am 3. Advent besuchen wir den
Weihnachtsmarkt in Osnabrück. Die Abfahrt ist um 14.00 Uhr ab
Recklinghausen. Bitte melden sie sich zur Teilnahme bei Herrn Pirsig
unter Tel. 02043/ 489549 oder über Mobil 0163/4895490 an. Wir hoffen auf
eine rege Teilnahme. Glück auf.
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