RDB - Bezirksverein Recklinghausen

Besichtigung des Chemieparkes Marl

 

 

 
           
 
 
           
 

Besichtigung Chemiepark Marl

Am 13. September 2016 besucht der BV Recklinghausen mit seinem Vorsitzenden Dipl.-Ing. Hans Günter Hennemann den Chemiepark Marl. Dieser ist einer der größten Chemiestandorte in Deutschland. Das Gelände erstreckt sich über eine Fläche von 6,5 Quadratkilometern eine hochmoderne, chemietypische Infrastruktur.
Im Infozentrum wurden wir begrüßt von Herrn Dipl.-Ing. Jörg Stimpel, Absolvent der WBK Fachhochschule Bergbau, der jetzigen Technischen Hochschule Georg Agricola zu Bochum. Nach seinem Studium war Herr Stimpel Fahr- und Obersteiger auf AV und Prosper, managt jetzt Besuchergruppen und vermittelt mit exzellenten Kenntnissen der Geschichte dieses Unternehmens, auch die aktuellen Erweiterungen und Zuzüge von Firmen und deren Produktionspaletten.
Nun kommt auch die Metro Group nach Marl. Es  zeigt sich die Gemeinsamkeit und Nähe zwischen Bergbau und Chemie denn auch das Bergwerk Auguste Victoria – 1897 auf Steinkohle fündig geworden hat schon 1904 den sogenannte  Dreibund mit BASF (Ludwigshafen), Bayer ( Elberfeld ) und Agfa ( Treptow bei Berlin ) geschlossen. Mit einführenden Worten stellte uns Herr Stimpel die Unternehmensstruktur vor, welche noch durch eine Filmvorführung ergänzt wurde.
Der Chemiepark geht zurück auf die Gründung der Chemischen Werke Hüls am 9. Mai 1938. Die ausgezeichnete Verkehrsanbindung – Straße, Bahn und Kanal, die Energieversorgung mit Elektrizität und Dampf durch die Bergwerke und Kraftwerke und die Rohstoffversorgung mit Pipelines bevorzugte den Standort Marl. Zu Beginn gehörten die Chemischen Werke Hüls der I.G. Farben und der Bergwerksgesellschaft Hibernia AG.
Noch heute wird im Volksmund vom „Buna“-Werk gesprochen. Hier wurde bis 1945 synthetischer Kautschuk hergestellt, der ausschließlich in der Reifenindustrie eingesetzt wurde. Der Markenname Buna steht für die Ausgangsstoffe Butadien und Natrium. Heute ist der Betreiber des Chemieparks Marl das Werk „ Infracor“, ein Teil von Evonik Industrie.
Im Anschluss an den Film gab es eine sehr interessante Werksbesichtigung mit dem Bus, so dass man die schachbrettartig angelegten Straßen gut erkennen konnte. Nicht alle der 55 Kilometer langen Straßen haben wir erkundet, aber viele Hallen und Produktionsbetriebe konnten wir von außen in Augenschein nehmen.
Aus der 9. Etage des Hochhauses auf dem Gelände bietet sich ein überwältigender Ausblick auf die gigantischen Werksanlagen, die Stadt Marl, das Bergwerk AV1/2, AV3/7 mit der Mischhalle, das Ruhrgebiet und das Münsterland, welchen wir bei klarstem Wetter genießen konnten.
Trotz des eng gesteckten Zeitrahmens gab es für uns noch viel zu entdecken. Besondere Hochachtung und aufrichtiger Dank gilt Herrn Stimpel, der uns einen  Einblick in die Welt der chemischen Produktion ermöglicht hat.

Prof. Dr.-Ing. Manfred Scherschel  (Bericht und Bilder)
 

 
           
   
           
 
 


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